Im April 2008 konnte ich endlich meinen Wunsch die Nuthe ->de.wikipedia.org/wiki/Nuthe zu befahren ,wahr machen. Für diesen Fluss braucht es genug Wasser, keine Verkrautung und keine zugewachsenen Aus-, und Einstiegsstellen. Es sind nämlich je nach Wasserstand bis zu 9 Wehre zu umtragen. Und auf den Kampf mit Brennnessel und Co gepaart mit Mückenangriffen hatte ich wirklich keine Lust.
Deswegen sind der April, der Mai eigentlich gute Monate für eine Nuthetour.
Start war in Wolterdorf, gut erreichbar mit den Zügen aus Berlin. Allerdings hält (Stand 04/08) der RE nach Falkenberg nur zweistündlich dort .
Aus dem Zug aus Berlin ausgestiegen, wendet man sich nach rechts, läuft parallel zur Bahn den Feldweg wieder in Richtung Berlin/Norden. An einer großen Wiese geht die Doppelfahrspur in einen Trampelpfad über. Die Nuthe ist dann schon zu erahnen, die Pappelreihen zeigen den Flussverlauf an. Über die Wiese rüber und direkt an der Bahnbrücke aufbauen->www.gmap-pedometer.com/ Gute Einsatzstelle, Kontakt mit neugierigen Anglern, die ihre selbst ausgesetzten Forellen jagen, ist garantiert.
Als erstes wird dann die neue Straßenbrücke der B101-Umfahrung unterquert. Gleich danach das erste Wehr. Wie fast alle Wehre sehr gut zu umtragen. Hier am besten rechts.
Der Fluss ist noch relativ schmal, sogar kurvig. Das ändert sich allerdings nach dem Zufluss des Hammerfließes->maps.google.de/maps .
Nun ist die Nuthe ca. 10m breit , fließt ziemlich gerade. Es sieht etwa so aus wie auf dem Ruppiner Kanal zwischen Kremmen und Oranienburg. Allerdings ist es nicht eintönig, da die Ufer doch sehr natürlich sind. Es werden diverse Brücken unterquert, die alle eher provisorisch aussehen, für die Traktoren der LPG-Bauern gedacht und irgendwann vergessen.
Das Wehr in Liebätz ist so eingestellt, das ich durchfahren kann.
In Ahrensdorf steht das Wehr auf halbmast , wäre ich etwas kleiner hätte ich durchfahren können aber so ist Umtragen angesagt. Ein zufällig anwesender Naturschützer schaut mich so böse an, das ich ihm fast einen Schluck Malzbier angeboten hätte. Aber meine Fahrt hier ist legal das ganze Jahr durch.
In Trebbin wieder umtragen, in Trebbin II dito. Diese Wehre sind ziemlich heftig, hier wird wohl immer umtragen angesagt sein.
Nach dem Wehr Trebbin II sehe ich sogar einen Eisvogel, nicht ohne Grund , der folgende Abschnitt ist sehr naturbelassen.
Das nächste Wehr wäre für Profis mit kurzen PE-Booten wohl eine schöne Spielwiese, für ein 5,05m langes Faltboot ist Umtragen nötig.
Nach ca. 2km mündet von links die Nieplitz, die leider ganzjährig gesperrt. Am Wehr Gröben, das sehr grob ist :-), speziell der Rücklauf-Umtragen.
Kurz der danach der Berliner Autobahnring.
Nun wird es langsam urban. Immer mehr Walker, Spaziergänger mit Hunden, weit sichtbare Speckgürteleigenheime im Einheitslook. Das Wehr in Saarmund auch kein Problem, bloß die Straße ist beim Umtragen zu überqueren. Vorsicht es ist der Ortsein-, oder Ausgang!!
Unter dem Berliner (Eisenbahn)Außenring durch zum letzten Wehr in Rehbrücke. Wieder links rumtragen.
Potsdam ist nun schon zu spüren. Der Kanuverein in Rehbrücke hat sich auf Slalom spezialisiert.
Die Anzahl der Brücken erhöht sich nun stark.
Potsdamer Neubaugebiete erscheinen nun direkt am Ufer , auf dem Uferwanderweg tummeln sich die Hunde und die Kleinkinder.
Komischerweise wird der Fluß nun mitten in der Stadt noch sehr natürlich, fast auenwaldartig.
Eine letzte lange Unterführung unter Schnellstraße und Bahn durch.
Und die ersten Motorboote zeigen das Ende der Ruhe an.
An der Mündung der Nuthe in die Havel kann man sehr gut aussetzen und auf einer Wiese abbauen. Bis zum Potsdamer Hbf sind es ca. 400m, alle 30min fährt der RE in die große Stadt.
Den Gps-Track unter:www.gpsies.com/map.do