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Havel von Kratzeburg bis Liebenwalde


Zwei Tage vor Himmelfahrt waren noch irgendwie frei, komisch so was passiert manchmal. Ich entschloss zu einer Haveltour von der Fast-Quelle bis nach Liebenwalde. Sehr früh am Morgen fuhr ich nach Kratzeburg mit dem Zug um dort am Käbelicksee das Boot aufzubauen.

Die Zugfahrt ist in Ordnung , alle zwei Stunden steht der Anschlusszug der ODEG in Neustrelitz gleich gegenüber, sodass man keine Probleme mit den Treppen hat. In Kratzeburg dann wieder in Richtung Neustrelitz zurück gehen , am Abenteuerzug vorbei,

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unter der Bahn durch, nach rechts zum Strand abbiegen wo man sehr gut aufbauen kann.


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Da ich in der Woche bei mäßigem Wetter unterwegs war, war ich völlig allein. Kein Anger kein nichts. Eigentlich schwer vorstellbar , dass hier in der Hochsaison richtig viel Betrieb ist. Aber zahlreiche Privat-, wie Verbotsschilder ließen das doch ahnen.


Die Umtragebahn an der alten Panzerfurt hatte ich auch für mich allein.

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Vor 20Jahren war diese Stelle so eine Art „Vielleichtsperrgebiet“, die Panzer dröhnten durchs Gelände und wir treidelten die Boote durch den heute gesperrten Bach. Aber so richtig bedrohlich fand das keiner, waren ja unsere Freunde.

Weiter geht es durch die Kernzone des Nationalparks,


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es gibt den nächsten Rastplatz erst wieder in Babke beim Fischer, dort kann man auch Zelten oder seine Kajak mit einem Kremser in Richtung Mirow transportieren lassen.


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Die Gleislore ist merkwürdig konstruiert, erst das Boot auf die Lore heben, dann runter rollen lassen um dann wieder das Boot ins Wasser zu tragen. Als einzigen Grund für dieses Konstrukt vermute ich mal, dass man das Teil nicht versenken kann.


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Die Havel wird dann mal zwischendurch so bis zum Rückstau des Jäthensee sehr schmal. Der Jäthensee selbst ist mit einer Fahrrinne markiert , die nicht zu verlassen ist. So ein bisschen kommt doch Skandinavienfeeling auf…

Der Fluss wird breiter und auch flacher, rechts kommt der Treidelweg zum Zeltplatz am Hexenwäldchen, da war ich noch nie..

Der nächste Ort heißt Blankenförde, ich kann mich noch genau daran erinnern was es vor 20 Jahren in der einzigen Kneipe im Ort gab, Bier und türkischen Kaffee aus dem Tauchsieder. Jetzt ist natürlich auch hier der Outdoorluxus eingekehrt.

Nach Blankenförde fahre ich durch den für mich schönsten Abschnitt dieses Tages, der Görtow-,under Zierzsee liegen wirklich sehr einsam, und ich lasse das Paddel einfach mal ruhen. Auf dem Useriner See könnte ich das auch , denn ich habe Rückenwind -aber auch noch viel vor.


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Auch hier noch ein Exkurs in die Vergangenheit, es gab früher zwei Zelt-, nicht Campingplätze am Useriner See. Einer ist davon übrig gegeblieben allerdings nun mit Sat-schüsseln. Unvergesslich bleibt mir immer noch das erste Anlegen als Jugendlicher an diesen FKK-Zeltplatz, das war so eine Natürlichkeit, das wir es ganz normal fanden uns auch auszuziehen.

An den Kampfmöven vorbei, die ihre Nester im Tiefflug verteidigen gleite ich in den Kanal zur Useriner Schleuse.


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Dort gibt es eine Lore die diese Bezeichnung verdient.

Mit guter Technik ist auch die Einmannbedienung kein Problem.

Danach sind Motorboote erlaubt, allerdings hält es sich in Grenzen da kurz vor der Schleuse Wesenberg ein Stromkabel verbaut wird. Schön diese Ruhe, den Angler mit seinen 5 PS –Außenborder kann man da auch locker akzeptieren.

Da ich aus dem Nationalpark raus bin gibt es nun auch private Verbotsschilder. Ein Lob auf die Vorsaison! Am Campingpark Havelberge ist auch nix los und auch auf dem Woblitzsee nicht. Keine Riesenwellen von vorne wie damals im Kolibri ohne Spritzdecke. Rechts kommt Wesenberg in Sichtweite, dort kann man auf dem Wasserwanderrastplatz alternativ zum Campingpark zelten. Das geht auch bei der Kanumühle, kurz hinter der Straßenbrücke links , sieht wirklich gut aus.Bloß die Straße stört.

Ab hier ist die Havel nun wirklich erwachsen geworden, breit und träge „fließt“ sie der Schleuse Wesenberg entgegen. Die ist geschlossen, Bauarbeiten aber kein Problem die Gleislore hat immer offen. Das Gefälle ins Unterwasser ist ziemlich stark, sodass ich alle Kraft zum Bremsen aufbieten muss.

Nun rollt es , erstmalig habe ich nun Kilometerschilder zur Orientierung , ich kann nicht anders und berechne meinen aktuellen Schnitt, scheint eine Krankheit zu sein.


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Die Brücke Ahrensberg mit dem davorliegenden Fischrestaurant bietet sich als Pausenplatz geradezu an. Sieht gut aus!

Es folgt entspanntes Paddeln über Wagnitzsee, Priepertsee, Fotos gibt es keine da es regnet. Kein Problem die Spritzdecke ist getunt, schon fast ein Genuß bei Daueregen dahinzugleiten. Auf dem Ellbogensee ist schon mehr Betrieb, ein Hausboot fährt genau so ca.400m vor mir in meinem Tempo. Hm wäre doch blöd wenn die Schleuse an der Steinhavelmühle hinter dem Hausboot und vor mir schließt. Also Wandertempo raus, Tempo und Anstellwinkel erhöht ein bisschen Druck mit Vorsicht , sind halt noch 7 Kilometer bis Buffalo. Mein Vorteil ist das ich die Kurven nicht ausfahren brauche, so gelange ich noch rechtzeitig aber mit erhöhtem Puls in die noch offene Schleuse. Die Menschen auf dem Hausboot sind aus dem Ruhrgebiet , die Schlagfertigkeit beeindruckt mich. Auf der Welle des Pottbootes läuft es dann ganz locker über den Röblinsee bis zur Schleuse Fürstenberg. Diese Schleuse ist extrem schlecht zu umtragen, deswegen bin ich froh hier zu komfortabel durchzukommen.


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Kurz vor der Schleuse liegt auch noch Schwedtsi ein Drachen, der durchaus echt erscheint.


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Der Fluß ist jetzt breit mit Schilf bewachsen und ziemlich einsam. Auch der Stolpsee den ich mit Rückenwind genießen kann ist leer. Wahnsinn!


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Die Einfahrt in die Havel ist nicht leicht zu finden, als Tipp immer eher rechts halten, hinter der kleinen Insel ist dann das Einfahrtsschild zu sehen. Der Stolpsee war der letzte See dieser Tour , nun folgt Fluß pur. Der folgende Campingplatz rechtsseitig sieht so aus wie ein solcher hierzulande auszusehen hat, also bloß weiter! In Bredereiche entschließe ich mich dann auf dem Wasserwanderrastplatz zu übernachten, völlig in Ordnung, und das Essen +Bier im danebenliegenden Bootshaus sind ebenfalls empfehlenswert.


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Die Nacht war kalt, mein Zeltchen ist völlig vom Kondenswasser nass, aber die Sonne wärmt und trocknet schon. Um 08:00 wollte ich los, die SB-schleuse nutzen. Allerdings ist aus SB nun Bedienung durch den Schleusenmeister geworden, und Handwerker basteln auch an den Taltoren herum. So dauert es noch eine halbe Stunde bis ich durch bin.


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Dann beginnt für mich der allerschönste Teil der Havel , die Strecke von Bredereiche bis zur Schleuse Schorfheide. Der Fluss windet sich hin und her, es gibt weite offene Flächen die als Ökoweide genutzt werden


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aber auch Engstellen mit Prallhängen. Boote kommen mir keine entgegen, außer ein paar Rehen und Greifvögeln ist niemand zu sehen. Selbst an der SB-schleuse Regow , auf dem dortigen Ziegenhof herrscht Einsamkeit. Nur ein stark von seinen Hormonen gestresster Ziegenbock im Drängelgitter schreit jämmerlich, frei nach Purple Schulz….

Links erscheinen jetzt Hinweisschilder das die Gegend munitionsverseucht ist, ein Relikt auch aus der Zeit von vor 20 Jahren. Damals standen gar keine Schilder dort, aber angelnde Rotarmisten ließen uns dann doch lieber weiterfahren. Die Schleusen waren damals die Inseln im Truppenübungsplatz, wie kam wohl das Personal dorthin?

In Zaaren auch wieder SB, das Schleusenwärterhaus ist seltsam hellgrün gestrichen.


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Es ist seltsam still obwohl überall Spielsachen rumliegen, eine Stimmung wie zwölf Uhr Mittags. Die Einsamkeit dieses Ortes ist beeindruckend und gleichzeitig auch ein bisschen erdrückend.

Nach 3 Kilometern ist die Schleuse Schorfheide erreicht, das Schleusenhaus ist völlig neurestauriert und sieht wunderschön aus. Nun ändert sich der Charakter des Flusses ,ein breites Flusstal mit Schilfgürteln bis Km 25. Jetzt hat auch der Wind leichtes Spiel. In Burgwall gibt es einen Wasserwanderrastplatz , wo auch Zelten möglich ist. Die Küche im daneben liegenden Gasthof ist in Ordnung, gute Preise, gute Portionen!


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Nun wird die Havel ein Gewässer, welches sehr industriell geprägt ist. Tonstiche, überall kleine zugewachsene Häfen mit bröckelnden Mauern zeigen die einstige Bedeutung.
Die Reste dieser Pracht sind heute noch im Ziegelleipark Mildenberg zu bewundern. Es gibt auch einen Hafen mit Gaststätte, von der ich einen zwiespältigen Eindruck habe, nette Bedienung aber kleine Portionen. Für Paddler eher ungeeignet.


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Die Ziegelsteine dieser Gegend haben Berlin wachsen lassen. Transportiert wurde alles mit Kähnen auf der Havel. Ein solcher Kahn ist die "Carola", die als Museumsschiff in Zehdenick normalerweise vor Anker liegt, hier ist sie gerade auf dem Weg zur Müritz Sail.


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Das Havelschloß Zehdenick ist eine echte Augenweide. Infos unter: www.havelschloss.de/index.html

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Die Schleuse Zehdenick ist auch eine SB-schleuse,

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ich muß etwas warten, besorge mir in der Zeit etwas Doping-eine Cola! Nachdem der Bayliner raus ist , fahre ich ein und bin 15min später und 2m tiefer wieder on the road. Die Hebebrücke öffnet sich auch für mich, ziemlich peinlich die Radfahrer tragen nun ihre Räder über die Fußgängerbrücke. Aber die Automatik unterscheidet nicht nach Bootsgröße…


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Die anschließende Strecke hat dann weniger etwas von einem Fluss, heißt ja auch anders-Voßkanal. Kurz nach Zehdenick zweigt noch die Schnelle Havel ab, vor 20 Jahren konnte man die noch befahren, wenn man wollte. Allerdings ist die Tour wohl nicht geeignet gewesen für einen vollbeladenen Kolibri, es war der Horror! Ganze Wälder lagen dort im Wasser, es dürfte nicht besser geworden sein und außerdem ist der Bach TOTAL gesperrt. Vielleicht ganz gut so?!


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Tja und der Voßkanal geht gradaus, ein guter mp3-Mix und ab und zu ein paar Radler auf dem Fernradweg Berlin-Kopenhagen bringen Abwechselung.


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Schon interessant zu sehen, auf wie viel unterschiedliche Art man Rad fahren kann. Eine Omi fährt so langsam ,da kann ich mithalten, als wir dann auf einer Höhe sind biegt sie ab ins nächste Dorf. Sonst passiert nichts. Auch in der Schleuse Bischofswerder tut sich erstmal gar nichts. Nach 20min taucht dann ein Motorboot aus der Schleuse auf.


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Als ich einfahre sehe ich auch den Grund, ein Riesenschleusenbecken mit ziemlich kleinen Einströmöffnungen in den Toren wie mir der  Schleusenwärter dann erklärt. Umtragen ist dort allein fast nicht möglich, mit einem leeren PE-Boot vielleicht.

Die letzten vier Kilometer sind unspektakulär, plötzlich steht links eine Null,


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Einfahrt in den langen Trödel, aussetzen an der Paddelbootmarina, abbauen das war es.


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Der Bus nach Oranienburg kommt fast pünktlich, der Busfahrer knöpft mir für meinen“Umzug“ noch eine Gepäckgebühr ab, aber dafür fährt er wie ein Held und ich erreiche noch den RE nach Berlin.

Fazit:

Eine Tour mit allen Facetten, regulierte Nationalparknatur in Mecklenburg, eine sehr schönes Zwischenstück von km 48 bis 32 auch mit Biwakmöglichkeiten, und zum Schluss eher ein Industriedenkmal.

 
   
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